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… waren unsere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 im Rahmen ihrer Studienfahrten, die sie entweder nach Berlin, zum Kite-Surfen an die Ostsee, zum Segeln auf der Ostsee oder in die Toskana führten. Hier nun die Berichte unserer Studienfahrtreporterinnen und -reporter:

 

Zunächst Johanna Oppermann aus Berlin:

„24 Schülerinnen und Schüler. 2 Lehrer (Herr Keller, Herr Schölzel). Eine Stadt. Diese Stadt war unser Ziel. Berlin. Eine Stadt voller Historie, verschiedener Kulturen, Denkmäler, Museen, Shoppingmöglichkeiten und Touristenattraktionen. Schon auf der Hinfahrt durften wir ein bisschen deutsche Geschichte schnuppern. Mit dem Besuch in Mödlareuth, ein kleines Dorf hinter Bayreuth an der ehemaligen Grenze zwischen der BRd und der DDR, konnten wir uns schon einmal einen kleinen Überblick über die Situation im geteilten Deutschland machen. Mödlareuth, auch klein Berlin genannt, war genau wie das echte Berlin zwischen 1949 und 1989/90 durch eine Mauer geteilt. Dieses Thema, das geteilte Deutschland, beschäftigte uns über die ganze Studienfahrt. Durch Besuche in der Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Berlin-Hohenschönhausen, der Erinnerungsstätte „Notaufnahmelager Marienfelde“ und der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ in der Bernauerstraße bekamen wir einen sehr guten Eindruck über die damalige Situation. Wir hatten sogar die große Möglichkeit mit zwei Zeitzeugen zu sprechen, die durch ihre Schilderungen von Fluchtversuchen und Erfahrungen im Stasi- Gefängnis neue Eindrücke verschafften und mit ihren Erzählungen viele enorm ergriffen. Um Berlin noch besser kennen zu lernen, machten wir Stadtspaziergänge durch die ganze Stadt, bei denen man die vielen verschiedenen Facetten der Hauptstadt super erkennen konnte. Wenn man schon einmal in der Hauptstadt ist, darf natürlich die Politik nicht fehlen! Wir besichtigten den Bundestag im Reichstagsgebäude, das Paul-Löbe-Haus, das Kanzleramt und den Bundesrat. Im Paul-Löbe-Haus trafen wir uns zudem noch mit dem Bundestagsabgeordneten für Aalen-Heidenheim, Roderich Kiesewetter, der uns Rede und Antwort stand, zusammen. Um die Politik praktisch kennen zu lernen, bekamen wir die Chance zwei Planspiele auszuprobieren. Einmal für den Bundestag, bei dem wir diskutierten, ob eine Fahrerlaubnis mit 16 Jahren möglich wäre, und einmal für den Bundesrat, bei dem wir uns die Frage stellten, ob der Länderfinanzausgleich weiter bestehen sollte. Doch natürlich kam bei unserer Studienfahrt der Spaß nicht zu kurz: Wir gingen zusammen in verschiedene Restaurants, verbrachten gemeinsame Abende im Hotel oder an der Spree, gingen ins Theater und jubelten am Montag- und Freitagabend Deutschland zu! Eine wunderschöne gelungene Studienfahrt mit viel Geschichte, Politik, neuem Zusammenhalt, Spaß und guter Stimmung!“

 

So weit unsere Reporterin aus Berlin. Nun weiter mit unserem Reporter Joshua Rimpf von den zum Kite-Surfen sehr geeigneten Stränden der Ostsee:

„Unsere Kitesurfgruppe nahmen bei der Kiteschule namens „Kitemafia“ in Saal am Bodden Unterricht. Da wir vom Wind und Wetter abhängig waren, richtete sich unser Programm nach der Laune der Natur. Glücklicherweise hatten wir gute Bedingungen und konnten gleich die ersten vier Tage mit günstigem Wind am Bodden verbringen. Zuallererst muss man die Funktionsweise und den Aufbau der Ausrüstung verstehen. Dies bedeutete ca.  4 Stunden Theorieunterricht. Am zweiten Tag  wurde die Kontrolle des Kites trainiert. Also sind wir in unsere Neoprenanzüge geschlüpft und raus auf den See. Dabei war noch kein Surfbrett im Spiel, da wir uns erst mal nur an den Drachen gewöhnen sollten, bevor wir uns auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren konnten. Das Highlight an diesem Tag war das  Bodydraggen. Man ließ sich einfach vom Kite durchs Wasser ziehen. Der dritte Tag brachte den stärksten Wind in dieser Woche mit sich, also optimale Bedingungen zum Kiten mit dem Board. Zwei Schüler teilten sich immer ein Board und einen Kite. Einige standen über 100 Meter lang auf dem Brett, andere machte nähere Bekanntschaft mit dem Wasser. Insgesamt war dies ein gelungener Tag, da so ziemlich jeder mal auf dem Brett stand und zumindest die ersten 20 Meter gefahren ist. Am vierten Tag war ziemliche Flaute, was einige schon frühzeitig zum Aufgeben brachte, da man kaum auf das Board kam. Diese Unterrichtseinheit scheiterte also frühzeitig am Wetter. Während unseres Ausfluges hatten wir auch noch andere Events in unserem Programm, wie zum Beispiel Golfen. So mancher Schläger  flog dabei weiter als die meisten Bälle. Am Tag vor der Abreise drehten wir noch ein paar Runden in der Wakeboardanlage. Für einige erwies sich das Wakeboarden dann doch als schwieriger als es zunächst aussah, was zu einigen Bruchlandungen im Wasser führte. Der Gruppenzusammenhalt war sehr gut und alle verstanden sich untereinander. Die Bedingungen waren günstig und es kam dank des ausgeklügelten Plans von Herrn Röscheisen und Herrn Häufele nie Langeweile auf. Im Gesamten war die Woche eine sehr gelungene Studienfahrt.“

 

Von den Stränden der Ostsee direkt auf die Ostsee zum Segeln und damit zu unserer Reporterin Josephin Christmann:

Nach rund 12 Stunden Anreise erreichten 19 segelbegeisterte Schülerinnen und Schüler und unsere zwei Begleitlehrer, Herr Ehrtmann und Herr Brodbeck, Kappeln auch hier stand gleich die Beladung unseres Schiffes, die „Fortuna“ aus Hamburg, mit allem, was man für 9 Tage braucht, an. Von der Crew wurden wir herzlich begrüßt und auch gleich in drei Gruppen eingeteilt und unterrichtet, wie wir unser Segel zu bedienen hatten, wie wir gemeinsam an- und ablegen und Sicherheitsmaßnahmen wurden uns auch noch beigebracht. So gleich fing es an zu regnen, der perfekte Einsatz für unsere Regenhosen! Das Ablegemanöver aus dem Hafen gelang uns super, und unsere erste Segelfahrt raus aus der Schlei und hin zu unserem Ziel, Schleimünde, begann. Die Arbeit mit den Segeln darf nicht unterschätzt werden. 425 m² Segelfläche, verteilt auf zwei Masten mit neun Segeln, das jeden Tag klarzumachen, geht sehr auf die Arme, Schultern und die Beine.  Nach dem wir am Abend in Schleimünde „angetüddelt“ haben (ja unser Kapitän war ein richtiger Seemann…) waren wir zu geschafft vom Tag und freuten uns sehr über die Duschen im Hafen und über unsere kleinen gemütlichen Kojen. Am nächsten Morgen gings nach dem Frühstück gleich weiter und von unserer Hand gesteuert segelten wir nach Strynø in Dänemark, wo wir am nächsten Morgen frisch gefangene Fische selbst „schlachten“ durften um ein Abendessen zu haben. Den Tag über segelten wir Richtung Fünen und legten in einer wunderschönen Hafenstadt an, wo wir gemeinsam die Fische grillten, Fußball schauten und in Herrn Ehrtmanns Geburtstag reinfeierten. Der nächste Tag verlief sehr windig und stürmisch und wir mussten das erste Mal unsere Schwimmwesten anlegen. Am Abend beschlossen wir, irgendwo im Nirgendwo. Die Reise ging am nächsten Tag dann weiter in die Hansestadt Wismar, wo wir wunderschöne Kirchen anschauten und einkaufen gingen. Wir segelten weiter Richtung Bagenkop, Dänemark. Die Nacht verbrachten wir erneut auf offener See vor der Insel Fehmarn. Nach mehrfachen Wasserschlachten und Baden im Meer, erneuten Stürmen und hohem Wellengang, trafen wir am Sonntagmorgen wieder in Kappeln ein, nahmen Abschied von der Crew und vor allem Abschied von der „Fortuna“. Wir verbrachten alle eine wunderschöne Zeit auf der „Fortuna“, haben Erfahrungen gesammelt und sind über uns hinaus gewachsen. Wir sind stolz und sehr zufrieden mit uns und vor allem auf den Zusammenhalt, der während dieser zehn Tage auf hoher (Ost)-See entstanden ist und hoffentlich auch weiterhin bestehen bleibt!“

 

Vielen Dank an die Ostsee und den schönen Schluss macht unsere Reporterin Tabea Mielitz aus der Toskana:

Gesehen haben wir wirklich alles. Von einer Meerjungfrau, über die sanften umbrabraunen Töne der Toskana bis hin zu jeder erdenklichen Art von Kunst, einschließlich unserer eigenen natürlich. In sieben ereignisreichen, aber trotzdem viel zu kurzen Tagen erlebten wir, 16 Schülerinnen und Schüler mit Frau Paasch und Herrn Spohn, eine wunderschöne Studienfahrt. Wir besuchten Florenz, mit seinen Statuen und Skulpturen, allen voran Michelangelos berühmter David, Lucca, mit seinen vielen  Geschlechtertürmen, und Pisa, mit seinem schiefen Turm. Wir waren am und im Meer und bestaunten die Marmorsteinbrüche von Carrara. Aber egal wohin, wir waren immer mit Zeichenblock und Bleistiften bewaffnet unterwegs. So wurden wir auch das ein oder andere Mal selbst zur Touristenattraktion: „Oh, look they have to be art students...“ „Klick“. Aber wie so vieles in diesen Tagen nahmen wir auch das mit Humor und überstanden, oder besser gesagt genossen (!) so eine entspannte und stressfreie Zeit. Unser Casa für die Zeit war ein von Olivenhainen umgebenes Landhaus mit ganz eigenem Stil und Charme. Die bezaubernden Gastgeber, Pierra und Lorenzo, hätten uns die Zeit nicht angenehmer gestalten können. Pierra bekochte uns am letzten Abend sogar noch mit selbst gemachten Ravioli und zum Nachtisch Obstkuchen.

Alles in allem war die Studienfahrt also sowohl kulinarisch als auch von der kulturellen Seite betrachtet ein voller Erfolg und ich bin sicher, jeder von uns hat eine Menge mitgenommen.“

Letzte Änderung am 16.01.2015 von