Kultur in der Mensa - Herbst 2016

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Die Macht des Gesanges

Kultur in der Mensa mit stimmungsvollem Herbstprogramm

Kein Geringerer als Friedrich Schiller gab mit einem Zitat aus seinem Gedicht „Die Macht des Gesanges“ das Leitmotiv der diesjährigen Herbstausgabe der Veranstaltungsreihe „Kultur in der Mensa vor: „Es schwinden jedes Kummers Falten, so lang des Liedes Zauber walten.“
Und der Liederzauber zog sich von Anfang bis zum Ende durch das vielfältige und oftmals auch überraschende Programm, das sich die aufführenden Schulleiter, Lehrer, Eltern, Schüler und auch Freunde  erarbeitet hatten. Neben der „üblichen Stammformation“ zu denen neben Tausendsassa Wolfgang Weiß auch die Lehrer Gerd Schock, Ricarda Rickert, und Iris Begemann, die Schülerväter Werner Lehmann und Karsten Tanzmann sowie die Gastmusiker Vasilios Jakovidis und Johannes Fiedler und selbstverständlich Schulleiter Werner Schölzel und Stellvertreter Ralf Kiesel zählen, gibt es auch immer wieder „Neueinsteiger“, die diesen Abend bereichern. So machte an diesem Abend Lehrerkollege Dirk Kassel ebenso mit virtuosem Gitarrenspiel auf sich aufmerksam wie seine Musikkollegin Julia Strasser, die am Klavier den stimmungsvollen Gesang von Schülerin Dina Tanzmann
begleitete.

Die titelgebende Mensa konnte den Besucheransturm kaum fassen, so sehr hat sich die Qualität des Abends wohl schon durch alle Altersgruppen herumgesprochen. Anders lassen sich die vom Schüler bis zum Seniorenalter vertretenen Altersschichten nicht erklären.
Musikstücke von Schlager  „Marina“ aus den 50er Jahren begeisterten genauso wie das instrumental von Schulleiter Werner Schölzel auf dem Saxophon vorgetragene „All of me“ von John Legend. Dazwischen Songs von Topstars wie Bob Marley, Sting, Supertramp, Joan Baez, Mark Knopfler, Abba, Johnny Cash und dem diesjährigen Literaturnobelpreisträger Bob Dylan. Aber auch unbekanntere Perlen von Sängern wie James Taylor oder Jim Croce wurden perfekt dargeboten. Und sogar ein griechisch vorgetragenes Lied, stilecht als Gesangsolo mit Bouzouki, von Vasilios Jakovidis passt  in das Gesamtangebot. Dem in der Nacht auf Freitag verstorbenen Singer- und Songwriterlegende Leonard Cohen wurde mit einem spontan eingefügten „Hallelujah“ Referenz erwiesen.

Seit 8 Jahren nun gehört diese Veranstaltung zum festen Jahresprogramm des Werkgymnasiums. Zweimal pro Schuljahr (im Herbst und im Frühjahr) wird ein Programm dargeboten, das viele Stammgäste hat, aber auch immer wieder Neuinteressierte in die Oststadt führt. Als ein Hauptgrund der Beliebtheit, welcher  immer wieder genannt wird, ist wohl, dass die Musik „unplugged“ dargeboten wird. Nämlich ohne elektrische Verstärkung und dazu auch noch ohne Mikrofon. Also echte handgemachte Darbietungen. Da darf man schon auch einmal wiederholt  zum Solopart an der Gitarre ansetzen, ohne dass es die Besucher stört. Als wichtig werden auch immer wieder die sogenannten „Live-Lyrics“ angesehen – die Übersetzung von jeweils ausgewählten Liedtexten. Wie oft hört man die Hits im Radio, singt sie sogar mit (notfalls in der Dusche!), und man ist sich eigentlich nie ganz im Klaren darüber, was der Text bedeutet oder gar welche Geschichte sich hinter dem Gesungenen verbirgt. Umso erstaunlicher war es für das Publikum,  an diesem Abend zum Beispiel die Hintergrundgeschichte zu Bob Marleys legendärem „No woman, no cry“ zu erfahren. Um endlich zu verstehen, dass es eben nicht um  die männlich chauvinistische Variante   „Keine Frau, kein Gschrei“ geht, sondern um einen liebevollen Trost: „Nein, Frau, weine nicht!“
Und man erfährt, dass Roger Hodgson von Supertramp in seinem legendären „Logical Song“ seine schwere Kindheit und die Erziehungsmethoden seiner Jugendzeit in einem Internat anprangert, endend in der Frage: „Please tell me who I am?“ was einfach: “ Bitte sagt mir, wer ich eigentlich bin?“ bedeutet. 
Und das sind nur zwei Faktoren, die diese Abende für alle Dabeigewesenen immer wieder zu einem Highlight des Schuljahres am Werkgymnasium werden lassen. Und die Mund-zu-Mund-Propaganda tut ihr Übriges. Schon jetzt laufen die Planungen für den nächsten „Kultur in der Mensa“-Abend, der im März 2017 stattfinden soll.

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Karsten Tanzmann

Letzte Änderung am 17.04.2017 von Tomas Kostadinov